Dass die Gestaltung von Münzen ein Prozess ist, der nicht unbedingt auf einen
Schlag abgeschlossen ist, wurde insbesondere bei der Gestaltung der Vorderseiten
der Euro-Münzen deutlich. Kaum lag der Entwurf fest, als auch schon zahlreiche
Veränderungswünsche laut wurden. Luc Luycx setzte sie bestmöglich auf den Münzbildern
um. So war das flächenmäßig nicht gerade große Luxemburg auf den 1- und 2-Euro-Münzen
nicht zu erkennen, für Portugal galt das auf den 2-Euro-Münzen. Griechenland
vermisste die Abbildung von Kfreta auf den 1- und 2-Euro-Münzen und kritisierte
den falschen Küstenverlauf des Peloponnes auf den 10-, 20- und 5ß-Euro-Cent-Geldstücken,
während Dänemark auf eine falsche Darstellung der Insel Fünen hinwies. Weitere
Änderungswünsche:
Die Form Deutschlands war auf den 10-, 20- und 50-Euro-Cent
nicht korrekt gestaltet, zwischen Portugal und Spanien sowie zwischen Irland
und Nordirland fehlten Grenzen. Schweden vermisste die Insel Gotland, Finnland
die Insel Åland, Großbritannien die Hebriden und Spanien auf den 1- und
2-Euro-Münzen die Kanarischen Inseln. Um eine objektive Grundlage für die
Bearbeitung der Änderungswünsche zu haben, wurde beschlossen, nur Inseln über
2500 km² und Inselgruppen über 5000 km² zu berücksichtigen. Eine
Entscheidung, die alle Staaten akzeptieren konnten. Auch in Zukunft dürfte das
Erscheinungsbild der Münzen nicht vor Veränderungen sicher sein. Spätestens bei
Aufnahme neuer Mitglieder in die Währungsunion ist eine Anpassung der
Wertseitenmotive zu erwarten.