In diesem Kapitel möchten wir auf die Vorgeschichte des Euro eingehen,
wie nur wenige sie kennen. Die meisten Menschen glauben, der Euro wurde erst
seit den späten 90er Jahren geplant. Dass es auch schon frühere Vorläufer einer
gemeinsamen europäischen Währung gibt, ist kaum bekannt.
So gab es beispielsweise hinsichtlich der Münzgestaltung schon in der Antike um 520 vor
Christus bei der griechischen Währung eine gemeinsame Gestaltung der Vorderseite von
Bundesmünzen verschiedenster Regionen, während die Rückseiten individuell mit lokalen
Symbolen versehen wurden.
Wichtigster Vorläufer des Euro ist jedoch der "Römische Euro", der Ende des 3. Jahrhunderts
vor Christus im Römischen Reich eingeführt worden war. Mitten im Zweiten Punischen Krieg
wurde ein neues Münzsystem und somit die erste internationale Wirtschafts- und Währungsunion
geschaffen. Grundlage der neuen Währung war der Silberdenar. Die Einheitswährung sollte als
Motor für den Welthandel dienen und außerdem die Macht des Römischen Reiches unter
Alexander dem Großen symbolisieren. Man zahlte somit zwischen England und Nordafrika
und von Portugal bis Armenien mit Denar und Solidus.
Das römische Geld verdrängte hierbei zumeist die örtlichen Landeswährungen und gelangte
zusätzlich über den Handel auch in Regionen, die nicht zum Imperium Romanum gehörten.
Auch dort wurde es häufig zum wichtigsten Zahlungsmittel. Mitunter entwarfen nicht
assoziierte Staaten gar eigene Münzen nach römischen Vorbild.
Ähnlich wie bei den Griechen war auch bei den Römern eine einheitliche Gestaltung der
Vorderseiten vorgesehen, während auf der Rückseite vielfältige regionale Motive, wie
beispielsweise Bauwerke, Kultszenen, Mythen oder Persönlichkeiten aufgeprägt wurden.
Namhafte Historiker vertreten die Meinung, dass die einheitliche Währung für Jahrhunderte
zur Stabilisierung des Römischen Reiches beitrug.
Hoffen wir, dass Ähnliches auch für Europa und seine aktuelle gemeinsame Währung gilt!